Die Republik Kongo
Das Projekt „Kids – Kinder der Sonne“ unterstützt Familien und vor allem Kinder in der Republik Kongo. Neben der finanziellen und organisatorischen Unterstützung von Familien und Kinder, bemüht sich unser Projekt ebenso um kulturellen Austausch zwischen Deutschland und der Republik Kongo. Damit Sie, als Spender wissen, in welches Land ihr Geld geht, können Sie sich hier über die Republik Kongo informieren. Im Folgenden erfahren Sie mehr über geographische, historische, gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Begebenheiten des Landes.
Die Republik Kongo ist ein Staat in Zentralafrika. Die Republik hat gemeinsame Grenzen mit Gabun, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der angolanischen Exklave Cabinda, dem atlantischen Ozean und grenzt an die Demokratische Republik Kongo, mit der sie öfters verwechselt wird, an. Im Human Development Index, welcher ein Index für die menschliche Entwicklung darstellt, belegt die Republik Kongo den 136. Rang (2009) von 182 untersuchten Länder. Die Abbildung zeigt die aktuelle Flagge der Republik Kongo
Die Republik Kongo hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Vor der Kolonialzeit wurde das Gebiet um dem Kongo herum (Fluss und Mündungsgebiet) von Pygmäen (Zwergmenschen) und
Bantu Völkern beherrscht. Ende des 15. Jahrhunderts erforschten die Portugiesen als erste Europäer das Mündungsgebiet des Kongos. Bald trieben die Einheimischen regen Handel mit den Europäern, die
vor allem nach Elfenbein und Sklaven suchten. In den nachfolgenden Jahrhunderten sollte das Gebiet um den Kongo herum als Knotenpunkt für den transatlantischen Handel dienen. Davon profitierten vor
allem die zahlreichen Bantu Königreiche, die in der Region herrschten. Als im 19. Jahrhundert die direkte europäische Koloniesierung des afrikanischen Kontinentes begann, erlosch auch die Macht der
Bantu Völker im Kongogebiet und das Gebiet fiel unter die Kontrolle von Franzosen und Belgier. In den 1880er wurde das Gebiet französisches Protektorat und die heutige Hauptstadt Brazzaville
entstand aus einem ehemaligen französischen Militärposten am Kongo. 1946 wurde der Kongo französisches Überseeterritorium, 1958 eine autonome Republik der Union Francaise und im Jahre 1960 erlangte
die Republik schließlich ihre Unabhängigkeit. Die Kongolesiche Republik wurde zuerst durch eine Politik des gemäßigten Sozialismus geprägt, wobei sie sich später sogar als Volksrepublik
Kongo ansah. In den 1990er begann die Abkehr vom Sozialismus und 1991 wurde die „Republik Kongo" ausgerufen. Erst 1992 gab es demokratische Wahlen und zwischen 1997-2003 herrschte ein brutaler
Bürgerkrieg, der das Land heimsuchte, dessen Spuren bis heute noch in den Köpfen der Menschen haften.
Die Namensgebung der Kongo-Staaten ist nicht immer einleuchtend. Einerseits hat sie sich oft geändert, andererseits hat Kongo-Brazzaville den Namen von Kongo-Kinshasa übernommen und
zeitweise hießen beide Länder gleich. Wenn wir heute von der „Republik Kongo" sprechen, so meinen wir das Gebiet linksseitig vom Kongo mit der Hauptstadt Brazzaville.
Zur Geographie der Republik Kongo kann man folgendes sagen: Die Republik Kongo liegt im äußersten Nordwesten des Kongobeckens und wird im Osten und Südosten vom Fluss Kongo sowie seinem Nebenfluss Ubangi begrenzt. Die Hauptstadt Brazzaville liegt am Pool Malebo, einer seeartigen Erweiterung des Kongo. Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, liegt am gegenüberliegenden Ufer, wie man in der obigen Abbildung gut erkennen kann. Die Republik Kongo liegt beiderseits des Äquators und hat daher tropisches Klima. Dies bedeutet, dass das Klima im Jahresverlauf relativ konstant ist. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen tagsüber betragen um die 24 °C. Die zwei Regenzeiten gehen von Januar bis Mai und Oktober bis Mitte Dezember. Die Trockenzeit verläuft von Juni bis August. Der Jahresniederschlag liegt bei 1.400 mm bis 1.900 mm. Nach der schmalen Küstenebene mit Mangrovenvegetation und Feuchtsavanne erhebt sich das Land zu einem Hochplateau, das an der Grenze zu Gabun auf bis zu 1.040 m ansteigt. Der mit 57,2 % größte Teil des Landes ist von tropischem Regenwald bedeckt. Im Nordosten, am unteren Ubangi und Sangha, befinden sich ausgedehnte Sumpfgebiete. Der Kongo ist erst oberhalb des Pool Malebo schiffbar. Die Republik Kongo besitzt eine Fläche von 342.000 km². Das Land liegt in derselben Zeitzone wie Deutschland (MEZ).
Politik und Administration
Kongo ist ein Zentralstaat mit einem gewählten Präsidenten, der gleichzeitig Chef der Exekutive ist. Das Staatsgebiet ist in 11 Regionen gegliedert, die von Präfekten geleitet werden - mit
Ausnahme der autonomen Stadt Brazzaville, die von einem (gewählten) Bürgermeister geleitet wird (Siehe Karte). Es herrscht eine zentralistische Verwaltung.
Die Staatsform ist nach der durch Referendum vom 20. Januar 2002 angenommenen und am 9. August 2002 in Kraft getretenen Verfassung die einer präsidialen Republik. Der Präsident wird vom Volk
mit absoluter Mehrheit auf sieben Jahre gewählt, einmalige Wiederwahl ist zulässig. Er ernennt die Minister und entlässt sie. Denis Sassou Nguesso, links im Bild, ist der aktuelle Präsident der
Republik Kongo, 2009 für eine zweite Amtszeit nicht ganz umstritten wieder gewählt. Die Regierungsform ist ein Zwei-Kammer-Parlament, bestehend aus Nationalversammlung und Senat. Die
Nationalversammlung umfasst 137 auf fünf Jahre gewählte Mitglieder, die 66 Senatoren werden auf sechs Jahre gewählt. Die einflussreichste Partei ist die Kongolesische Partei der Arbeit (PCT). Im
Zentrum der Innenpolitik steht die von Staatspräsident SASSOU NGUESSO betriebene nationale Versöhnungspolitik. Diese zielt darauf ab, die politischen Gegner, andere Ethnien und ehemaligen
Bürgerkriegsparteien zu integrieren und ihnen Teilhabe an der Macht zu sichern. Der Gegensatz zwischen der Regierung und den „Ninja"-Milizen von Frédéric BINTSAMOU alias Pasteur NTOUMI ist weiterhin
ein bestimmender Faktor für das politische Geschehen und die Sicherheitslage im Land. Die wesentliche politische Konfliktlinie ergibt sich vor allem durch die bisherige systematische Bevorzugung der
Ethnien des nördlichen Landesteiles, aus dem der Staatspräsident stammt, vor den Ethnien des Südens.
Zu der Menschenrechtslage kann man folgendes sagen: Die Mehrzahl der internationalen Menschenrechtskonventionen wurden von der Republik Kongo ratifiziert. Deren Inhalt ist den Trägern der
Rechtspflege jedoch weitgehend nicht bekannt und auch nicht in die innerstaatliche Gesetzgebung umgesetzt. In internationalen Rankings, wie zum Beispiel im globalen Friedensindex des Institutes für
Wirtschaft und Frieden belegt die Republik Kongo im Jahr 2009 den 106. von 144 Plätzen und im internationalen Korruptionsindex von Transparency International belegt das Land den 162. Rang von
180.
Die Außenpolitik und die Beziehungen zu den meisten Staaten wurden durch die Machtübernahme durch General Sassou Nguesso mit Waffengewalt zunächst unterbrochen. Die Regierung ist seither
bemüht, sich als vollwertiger Partner im internationalen Staatenverkehr darzustellen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Republik Kongo werden seit September 2004 von
Kinshasa aus wahrgenommen. Informationen über die deutsche Vertretung für die Republik Kongo finden sie unter diesem Link:
Demographie und Gesellschaft
Die Republik Kongo zählte im Jahre 2008 ungefähr 3.615 Millionen Einwohner. Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Brazzaville mit 1.138.044 Einwohner, Pointe-Noire mit 630.883 Einwohner und Loubomo mit 114.869 Einwohner. Die Bevölkerungsstruktur ist für Entwicklungsländer typisch und zeugt von einer hohen Fertilität und einer jungen Bevölkerungsstruktur. So sind fast 41% der Bevölkerung unter 15 Jahren und nur 3,6% über 65 Jahren. Die Geburtenrate ist mit durchschnittlich 4,37 Kindern pro Frau sehr hoch. Die Lebenserwartung ist allerdings sehr niedrig und beträgt gerade einmal im Durchschnitt 55 Jahre. Die Bevölkerungsdichte ist ebenfalls sehr niedrig und beträgt knapp 11 Einwohner je Quadratkilometer. Der größte Teil der spärlichen Bevölkerung des Landes lebt im Südwesten. Vor allem die sehr großen Regenwaldgebiete sind quasi unbewohnt. Die Bevölkerung konzentriert sich in Ortschaften und Städten. Dies wird von der Tatsache unterstrichen, dass die Republik Kongo einer der urbanisiertesten Länder in Afrika ist, so dass knapp 70% der Bevölkerung in urbanen Gebieten wohnen, vor allem in den oben drei genannten Städten. Die Bevölkerung besteht aus vielen Ethnien und viele verschiedene Sprachen werden im Land gesprochen. Es gibt drei nennenswerte ethnische Gruppierungen. Die so genannten Kongolesen, welche über die Hälfte der Population ausmachen, die Laari und die Teke bilden weitere Ethnien. Die Pygmäen stellen 5-10% der Bevölkerung. Die meisten Bewohner sind christlichen Glaubens oder Animisten, darunter die meisten katholisch. Ein Großteil der Bevölkerung ist unterernährt und die medizinische Versorgung kann man als mangelhaft beurteilen. Positiv an zu merken ist, dass die Aidsrate relativ gering ist und bei der arbeitsfähigen Bevölkerung nur ein paar Prozentpunkte beträgt. Es herrscht eine Schulpflicht für 6-16 Jährige.
Ökonomie
In den letzten ist ein signifikanter Fortschritt in der Wiederherstellung des innenpolitischen Friedens zu beobachten. Des Weiteren werden Fortschritte in der Republik Kongo bei der Umsetzung der Wirtschaftsreformen in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfond (IWF) gemeldet. Diese Reformen zielen darauf ab, die Armut im Lande zu reduzieren und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu installieren. Trotz der weltweiten schweren Rezession in den letzten Jahren wuchs die Wirtschaft in der Republik sehr stark. Im Jahre 2008 stieg das BIP real um 7,3% und 2009 um 7,6%. Das starke Wachstum lässt sich vor allem auf die Energiewirtschaft zurückführen, hauptsächlich Ölproduktion und dem florierenden Bausektor. Steigende Investitionen und Exporte werden für dieses Jahr erwartet und somit wird ein Anstieg des BIP um 11,9% erwartet. Laut IWF liegt das reale BIP von 2009 in aktuellen Preisen bei 9.532 Milliarden US$ (Vergleich BRD 3.673.105 Milliarden US$) und das BIP/Kopf liegt bei etwa 2.538 US$. Die Wirtschaftsstruktur ist vor allem eine Mischung aus landwirtschaftlicher Subsistenzwirtschaft und Handwerk und ein industrieller Sektor, welcher größtenteils auf Ölwirtschaft basiert. Das Land wird von hohen Schulden im Würgegriff gehalten und Zentralregierung ist durch das hohe Budgetdefizit finanziell eingeschränkt. Der Ölsektor ist neben der Forstwirtschaft die Hauptstütze für die Wirtschaft. Wie abhängig die Republik Kongo von dem Ölsektor ist, unterstreichen zum Beispiel die Tatsachen, dass im Jahre 2008 der Ölsektor 65% zum BIP beisteuerte, für 85% der Regierungseinkommen verantwortlich gewesen ist und bei den Exporten fast 92% ausmachte. Diese ökonomische Abhängigkeit gegenüber dem Öl hat vor allem die Nachteile, dass man der, in letzter Zeit, hohen Volatilität des Ölpreises ausgesetzt ist. Ferner ist die Kontrolle über die Ölfelder und deren Einkommen häufiger Konfliktpunkt in unterentwickelten Ländern, was auch als „Ressourcenfluch" bezeichnet wird. Um die Wirtschaftsstruktur mehr zu diversifizieren und einen nachhaltigeren Wachstumspfad gehen zu können, versucht die Regierung in Brazzaville, in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, wie der Welt Bank und dem IWF, Wirtschaftsreformen zu implementieren. In den letzten Jahren stieg in dem rohstoffreichen Land ebenfalls die Bedeutung von Diamanten, Gold und Eisen, welche mehr und mehr exportiert werden. Um die Abhängigkeit von Importen zu senken, hat die Regierung einen Vertrag mit 2.000 südafrikanischen Farmern geschlossen, welche über 200.000 Hektar Land bewirtschaften sollen. Die Entwicklung des privaten Wirtschaftssektors muss als unbefriedigend beschrieben werden. So ist die Ökonomie durch einen sehr großen informellen Sektor (Schattenwirtschaft) charakterisiert. Mangelhafte Infrastruktur, Korruption und Bürokratie hemmen die Entwicklung des Privatsektors erheblich. Die seit 2009 neue Regierung hat aber einige Anstrengungen unternommen, diese Missstände anzugehen. Weitere Entwicklungshemmnisse für Wirtschaft und Gesellschaft sind die Nahrungsunsicherheit, schlechte Gesundheitsversorgung, Arbeitslosigkeit und die immer noch zu spürenden Folgen der bewaffneten Konflikte in den 90er Jahren. Des Weiteren scheint die Erreichung der Milleniumsentwicklungsziele noch in weiter Ferne zu sein und Fortschritte sind, wenn überhaupt, nur sehr langsam beobachtbar.
Die wichtigsten Infos:
Einwohnerzahl: 3,9 Millionen
Christenanteil: ca. 40%
Lebenserwartung: ca. 51 Jahre
Einwohner pro Arzt: ca. 5000
Mit Ihrer Spende helfen Sie zwar nicht, all diese Missstände in der Republik Kongo sofort zu lösen, aber sie investieren in die beste Anlage, die das Land zu bieten hat - in seine Kinder!!!
Denn Sie helfen uns mit Ihrer Spende, dass die Kinder in diesem Land eine gute medizinische Versorgung und Ausbildung bekommen, denn vor allem gut ausgebildete und gesunde junge Menschen sind das
Rückrat jeder glücklichen Nation und somit können Sie ganz persönlich einen kleinen Beitrag leisten, dass die Republik Kongo nicht mehr in den Negativschlagzeilen auftaucht, sondern positiv auf sich
aufmerksam machen kann.
Vielen Dank
KIDS - Kinder der Sonne
Quellen:
http://hdr.undp.org/en/statistics/
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/cf.html
http://www.africaneconomicoutlook.org/en/countries/central-africa/congo-republic/
Bilder:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a2/Sassou-Nguesso.jpg/225px-Sassou-Nguesso.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/28/Congolese_lady.jpg/130px-Congolese_lady.jpg